Ratten und Rattenarten
Ratten sind gefährliche Schädlinge, die sowohl im privaten, als auch im gewerblichen Bereich große Schäden verursachen können. Sie vernichten Vorräte und Lebensmittel, beschädigen Materialien und übertragen gefährliche Krankheiten. Sie gelten daher als Vorrats-, Material- und Gesundheitsschädlinge. Zudem sind Ratten sehr intelligente Tiere, die sich äußerst schnell vermehren. .
Die Gattung der Ratten umfasst weltweit rund 65 Arten, von denen die meisten aber nicht in unseren Regionen auftreten. In Deutschland sind vor allem die Wanderratte und die Hausratte weit verbreitet.
Hausratte (lat.: rattus rattus)
Aussehen:
Hausratten weisen eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 16-24 cm auf und wiegen zwischen 150-210 g. Auffällig ist der typische Rattenschwanz, der etwa die gleiche Länge wie der Körper und Kopf zusammen hat. Die Nase der Hausratte ist relativ spitz, die Augen und Ohren sind im Vergleich zur Wanderratte wiederum verhältnismäßig groß. Die Färbung variiert je nach Unterart von grauschwarz, zu braungrau mit grauer bzw. weißer Unterseite.
Lebensweise und Vorkommen:
Die Hausratte lebt sowohl im Freiland, als auch in der Nähe des Menschen. Vor allem in kälteren Regionen oder Jahreszeiten sucht sie Schutz in Wohn- und Vorratsgebäuden. Generell tritt die Hausratte aber eher selten auf. Gibt es ein Rattenproblem, sind es in der Regel Wanderratten.
H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Nahrung:
Hausratten bevorzugen pflanzliche Nahrung wie Getreide und Früchte, sind grundsätzlich aber Allesfresser.
Fortpflanzung:
Unter optimalen Bedingungen können sich Hausratten ganzjährig fortpflanzen. Pro Wurf werden dabei 8-15 Jungtiere geboren, die nach sechs Wochen selbstständig und nach vier bis sechs Monaten geschlechtsreif werden.
Wanderratte (lat.: rattus norvegicus)
Aussehen:
Ausgewachsene Tiere haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 18-25 cm. Der Schwanz selbst kann 15-21 cm lang sein. Insgesamt ist der Schwanz kürzer als die Kopf-Rumpf-Länge des Tieres. Markant sind bei der Wanderratte die stumpfe Schnauze und die kleinen Augen. Die Ohren sind verhältnismäßig klein und mit kurzen Haaren belegt. Der Rücken der Ratte ist braun, die Bauchseite hellgrau gefärbt.
Lebensweise und Vorkommen:
Wanderratten sind sehr anpassungsfähig. Sie halten sich hauptsächlich in Bodennähe auf und leben meist in unterirdischen Bauten. Der Aktionsradius eines Rattenrudels beträgt 50-1100 m, selten jedoch auch bis 2 km. Im Winter suchen die Tiere Schutz in Gebäuden, was erfahrungsgemäß im Herbst zu einem Anstieg der Probleme mit Ratten führt.
Hans-Jörg Hellwig, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Nahrung
Die Wanderratte ernährt sich von Cerealien und Lebensmitteln pflanzlicher oder tierischer Herkunft und benötigt etwa 28g Nahrung pro Tag. Die Nahrungsaufnahme erfolgt dabei meist an einer Stelle.
Fortpflanzung
Pro Jahr sind bei den Wanderratten bis zu 6 Würfe mit durchschnittlich 6-7 Jungen möglich. Die Jungen sind zunächst blind und unbehaart, der Haarwuchs beginnt nach 7 Tagen, die Augen öffnen sich nach 12-14 Tagen. Nach 2-3 Monaten werden die Jungen geschlechtsreif. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Wanderratte beträgt 6-12 Monate.
Schadpotential von Ratten
Ratten sind Vorrats- und Materialschädlinge und verunreinigen Nahrungsmittel durch Kot, Urin und Haare. Somit sind Ratten auch ein Krankheitsüberträger und es geht von ihnen ein erhebliches Risikopotential in der Lebensmittelindustrie aus.