Mäuse als Schädlinge - Mäuse im Haus
Im Gegensatz zu Ratten erregen Mäuse bei den meisten Menschen keinen Ekel oder Furcht. Die kleinen Nager werden häufig als Haustiere gehalten und gelten nicht als dreckig. Ganz so harmlos sind sie dann aber doch nicht. Insbesondere im Gewerbe, der Landwirtschaft und der Industrie sind sie Gefürchtete Nahrungsmittelschädlinge. Doch auch in den eigenen vier Wänden sollte man die Nagetiere nicht unterschätzen.
Mäuse im Haus erkennen und bekämpfen
Habe ich Mäuse im Haus? Typischerweise bemerken Sie Mäuse im Haus durch Kratzgeräusche oder Sie hören ein Scharren in Wänden oder Decken. Gegebenenfalls finden Sie Mäusekot, Nahrungsreste oder klassische Fraßschäden.
Welche Schäden verursachen Mäuse im Haus? Mäuse sind Hygiene- und Gesundheitsschädlinge und stellen im Haus ein dementsprechend großes Gesundheitsrisiko dar. Durch Kot und Urin entstehen Verunreinigungen an Lebensmitteln, die Mäuse selbst können gefährliche Krankheiten übertragen. Gerade Fraßschäden an Kabeln oder Anlagen können insbesondere für gewerbliche Betriebe und Unternehmen einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen.
Mäuse bestimmen und Mäuse fangen? Wir bestimmen für Sie welche Art Mäuse im Haus sind, definieren die Dringlichkeit und raten Ihnen zu weiteren Maßnahmen. Sie sollten unbedingt die Mäuse fangen und aus dem Haus entfernen, da sich Mäuse rasend schnell vermehren und sich so zügig erhebliche Populationen bilden können.
Gerade in ländlichen Gebieten ist es nicht ungewöhnlich, dass sich auch in privaten Haushalten Mäuse einnisten. Auch wenn sie zunächst niedlich erscheinen, können sie doch große Schäden anrichten. Textilien, Holz, Karton, Verpackungen sowie Kunststoffe nagen sie mit Vorliebe an. Auf diese Weise können Leitungen und Kabel in Mitleidenschaft gezogen und elektrische Geräte beschädigt werden.
Lebensmittel, die mit den Tieren in Kontakt gekommen sind können nicht mehr verzehrt werden und müssen unverzüglich beseitigt werden. Durch Speichel, Urin und Kot können die Nager durchaus gefährliche Krankheiten wie z.B. Typhus oder Salmonellen übertragen. Für die Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie stellen Mäuse daher eine große wirtschaftliche Gefahr dar. Schätzungen zufolge werden weltweit ca. 25% aller Ernten durch Nagetiere vernichtet.
Wie erkenne ich einen Mäusebefall?
Mäuse sind wahre Versteckkünstler und sofern sie ausreichend Nahrung haben auch meist nur Nachts oder in den Abendstunden aktiv. Daher ist es oft schwer einen Mäusebefall in der Wohnung oder im Haus zu erkennen. Wenn man sie dann wahrnimmt, haben sie sich häufig schon stark vermehrt. Lesen Sie hier, wie Sie einen Mäusebefall erkennen und was Sie dagegen tun können.
Mäusekot in der Wohnung, im Haus oder im Keller
Das Auffinden von Mäusekot im Haus, in der Wohnung oder auch im Keller ist meist ein eindeutiges Zeichen für einen Mäusebefall. Mäusekot ist je nach der Mäuseart meist spindelartig geformt und etwa 3-8mm groß. Eine ausgewachsene Maus produziert bis zu 80 Kotpillen pro Tag. Sollten Sie Kot in unterschiedlichen Größen finden, ist es meist ein Anzeichen für unterschiedlich alte Mäuse - die Vermehrung der Mäuse im Haus hat also wahrscheinlich bereits begonnen. Den Mäusekot finden Sie meist an Laufwegen oder auch in den Nestern der Mäuse. Frischer Mäusekot ist weich und glänzend, älterer Mäusekot hingegen hart und matt. Je mehr Mäusekot Sie finden können, desto größer oder langandauernder ist voraussichtlich der Befall.
Beißender Geruch deutet auf starken Befall hin
Mäuse markieren mit ihrem Urin Laufwege und stecken Reviere ab. Einzelne Familienverbände charakterisieren sich auch über Geruchsstoffe im Mäuseurin. Für Menschen wird dieser typische Mäusegeruch oft als beißend beschrieben. In geschlossenen Bereichen, wie Haus, Wohnung oder Keller kann der Geruch bei einem ausgeprägten Befall deutlich wahrgenommen werden. Sobald Sie Mäusegeruch riechen können, sollten Sie umgehend professionelle Hilfe zu Rate ziehen.
Kratz- und Scharrgeräusche in Decken und Wänden
Zum Bau ihrer Nester tragen Mäuse eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien zusammen. Dabei entstehen häufig Kratz- und Scharrgeräusche auf dem Dachboden, in Decken, Trockenbauwänden oder Hohlräumen im Mauerwerk. Mäuse sind meist in den Abendstunden oder Nachts aktiv, wenn es bei den Menschen leiser wird.
Fraß- und Nagespuren an Lebensmitteln
Mäuse fressen gelagerte Lebensmittel und Vorräte an, knabbern an Kartons oder Plastik, um für ihren Nestbau ausreichend Material zu sammeln. Sollten Sie diese typischen Fraß- und Nagespuren finden, können Sie sich recht sicher sein, dass zumindest eine Maus in Ihrem Haus ist.
Schmierspuren von Nahrungsquellen zu Mäusenestern
Auf den häufig gleichen Laufwegen hinterlassen die Mäuse typische Schmierspuren. Staub und Schmutz, den die Mäuse am Körper tragen vermischt sich mit eigenem Körperfett und führt so zu charakteristischen Schmierspuren. Häufig verlaufen diese Schmierspuren von Nahrungsquellen zu Mäusenestern.
Mäusenester an ruhigen Orten
Das Auffinden eines Mäusenestes ist ein eindeutiger Hinweis auf einen Mäusebefall. Aus organischen Materialien, wie Laub, Heu, Stroh, aus Papier- und Textilfasern, aber auch aus Dämmstoffen und eigenen Körperhaaren bauen Mäuse ihre typischen Nester meist an ruhigen Orten an denen sie ungestört sind. In Zwischendecken, Trockenbauwänden oder auf Dachböden kann ein Mäusepaar bei 4-8 Jungen pro Wurf und etwa 4-6 Würfen pro Jahr bei guten Bedingungen aus einem Mäusenest bis zu 2.000 Nachkommen zeugen.
Laufspuren der Mäuse
Auf stark staubigen oder extra bemehlten Untergründen kann man die typischen Mäusespuren erkennen. Anhand der Abdrücke kann die Mäuseart bestimmt werden und so eine gezielte Bekämpfung stattfinden. Häufig führen die Laufspuren der Mäuse auch zu Mäusenestern oder Nahrungsquellen.
Tiere (lebende und tote Mäuse)
Sollten Sie tagsüber lebende Mäuse in Ihrer Wohnung sehen können, so ist das Futter knapp und die Mäuse auf existenzieller Nahrungssuche. Ein Mäusebefall ist bei einer mehrfachen Sichtung lebender Tiere eindeutig. Auch tote Tiere können auf einen Befall hindeuten. Die Art kann über die toten Tiere exakt bestimmt werden und die Bekämpfung der verbliebenen Population gezielt stattfinden.
Was hilft gegen Mäuse? Mittel und Tipps
Bei einer ausgewachsenen Mäuseplage hilft in jedem Fall nur noch der Kammerjäger. Die Mäuse vermehren sich so rasant, dass mit normalen Mäusefallen die Population nicht verkleinert werden kann. Giftstoffe zur Bekämpfung gehören generell nur in die Hände von Profis.
Daher geht es bei der Frage, wie man Mäuse im Haus erfolgreich abwehren kann, um folgende drei Dinge:
- Wie gelangen die Mäuse ins Haus?
- Werden Nahrungsmittel richtig gelagert?
- Wird der Müll ordnungsgemäß entsorgt?
Wie gelangen die Mäuse ins Haus?
Mäuse gelangen wie auch Ratten durch die kleinsten Ritzen und Spalten in Häuser und Wohnungen. Entdeckt man eine Maus im Haus, muss das nicht gleich bedeuten, dass der Befall größere Ausmaße annimmt. Zunächst sollte herausfinden wie die Mäuse ins Haus gelangen können. Häufig sind Schäden am Mauerwerk oder zu große Türspalte die Ursache für ein Eindringen. Solche Mängel sollten schnellsten repariert bzw. abgedichtet werden. Um einzelne Mäuse zu fangen, können handelsübliche Lebend- oder Schlagfallen verwendet werden. Fangen oder sehen sie jedoch häufiger Mäuse, deutet das auf einen größeren Befall hin, bei dem ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden sollte. Ein Ammoniakartiger Geruch, sowie spindelförmiger Kot sind ebenfalls Hinweise für einen Befall.
Die richtige Lagerung von Nahrungsmitteln
Aufgrund des starken Geruchsinnes der Nager werden sie schnell von offen gelagerten Nahrungsmitteln wie Nüsse, Mehl, Nudeln oder sonstigem angelockt. Um das zu vermeiden lagern sie Lebensmittel stets gut verschlossen. Am besten eigenen sich dazu fest verschließbare Kunststoffbehälter. Schränke und Schubladen sollten ebenfalls stets sauber und verschlossen sein.
Wird der Müll ordnungsgemäß entsorgt?
Die richtige Müllentsorgung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Mäusen im Haus. Müll und Abfälle sollten nicht nur regelmäßig entsorgt, sondern dabei auch gut verschlossen werden. Darüber hinaus hilft es den Müll vernünftig zu trennen. So gehören Essenreste und tierische Abfälle nicht auf den Kompost sondern in den normalen Müll. Komposthaufen sind in der Regel nicht gut abgedichtet, was es Mäusen und Ratten erleichtert sich dort zu bedienen. Vorteilhaft ist daher auch ein engmaschiges Drahtgitter um den Kompost.
Beachtet man diese drei grundsätzlichen, simplen Tipps ist ein Befall durch Mäuse oder Ratten sehr unwahrscheinlich.
Häufig auftretende Mäusearten
In Deutschland leben zahlreiche Mäusearten, die unterschiedliche Schäden anrichten können. Hausmaus, Feldmaus, Gartenmaus, Waldmaus oder Wühlmaus, um nur ein paar zu nennen, sind die häufigsten Vertreter in unseren heimischen Regionen. In der Regel treten sie in Häusern, Garagen und Scheunen oder auf landwirtschaftlichen Nutzflächen auf. Dementsprechend richten sie auch dort wirtschaftliche und hygienische Schäden an.
Hausmaus (Mus domesticus)
Die Hausmaus ist der wohl bekannteste und am häufigsten auftretende Schadnager. Sie ist weltweit verbreitet und gilt als einer der größten Nahrungsmittelschädlinge. Hausmäuse halten sich stets in direkter Nähe zum Menschen. Wie der Name schon sagt, nisten sich die Nager im Haus, gewöhnlich in der Nähe von Nahrungsquellen ein und verbreiten sich unter optimalen Umständen rasant. Da Hausmäuse Allesfresser sind, dienen ihnen sowohl eingelagerte Vorräte, frische Lebensmittel oder sogar Tierfutter als Nahrungsquelle.
Das Schadpotential, welches von den Mäusen ausgeht, ist die Verunreinigung der Lebensmittel. Durch Berührung und Ausscheidungen der Tiere werden verschiedenste Krankheiten übertragen, die schwerwiegende Folgen für den Menschen haben können. Ein Befall mit Hausmäusen kann daher die Vernichtung sämtlicher Lebensmittel zur Folge haben.
Waldmaus (Apodemus sylvaticus)
Anders als bei der Hausmaus, lässt der Name Waldmaus nicht direkt auf den Lebensraum schließen. Sie bevorzugen nicht etwas Wälder, sondern eher Ackerflächen, Gärten, Parks oder dichte Hecken. Im Winter zieht es allerdings auch diese Nager in die Nähe von Menschen. Sie suchen in Häusern und Wohnungen Schutz vor der Kälte und finden zudem ein üppiges Nahrungsangebot vor. Dementsprechend sorgen sie sowohl in der Agrarwirtschaft, als auch in privaten Haushalten für Ärger. Die Besonderheit der Waldmaus ist, dass sie sehr gute Kletterer sind. Gerade begrünte Fassaden können sie daher problemlos erklimmen, weshalb sie nicht selten in den Dachboden eindringen.
Das Schadpotential, welches von Waldmäusen ausgeht, hält sich in der Regel in Grenzen. Sie machen sich über Vorräte wie Mehl, Körner und Obst her, wodurch wirtschaftliche und hygienische Schäden entstehen können. Allerdings ist dies nur bei einer massenhaften Vermehrung der Fall.
Wühlmaus (Microtus Pennsylvanicus)
Wühlmäuse im Garten kann man leicht mit einem Maulwurf verwechseln. Sie leben überwiegend auf Wiesen, in der Nähe von Gewässern, weshalb sie sich auch gerne in Gärten einnisten. Sie buddeln unterirdische Gänge, an deren Ausgängen sich Erdauswürfe anhäufen, die einem Maulwurfshügel sehr ähnlich sind. Eine Unterscheidung zwischen Maulwurf und Wühlmaus lässt sich daran festmachen, dass die Erdhaufen deutlich flacher und instabiler sind.
In der Regel geht von den Mäusen kein großes Schadpotential aus. Viele sehen sie dennoch als Schädlinge an, da sie Gärten umwühlen und Fraßschäden an Pflanzen hinterlassen. Ein Problem können sie bei einem massenartigen Befall in der Landwirtschaft darstellen.