Wollkrautblütenkäfer und Museeumskäfer
Der Wollkrautblütenkäfer, umgangssprachlich auch Museumskäfer genannt, ist ein Schädling der zur Familie der Speckkäfer gehört. Damit ist er unter anderem eng mit dem Teppich- und Pelzkäfer verwandt, was sich auch in einem ähnlichen Schadpotential äußert. Doch wie bei vielen Insekten ist nicht der Käfer selber das Problem, sondern seine Larven.
Museumskäfer - Aussehen und Lebensweise
Zwar ist der Wollkrautblütenkäfer mit 1,8 bis 3,2 mm Länge recht klein, aber dennoch gut zu identifizieren. Das liegt vor allem an seiner Form und Farbe. Der Körper ist oval, fast rundlich bzw. kugelförmig und dabei recht flach. Auffällig ist das gestreifte Muster auf seinem Rücken, aus abwechselnd gelben, hellbraunen und weißen Haaren. Sie besitzen kurze Fühler, die am Ende keulenförmig sind.
Ihre Larven sind mit 4-5 mm deutlich länger als die Käfer. Sie weisen eine hellbraune Färbung und eine starke Behaarung auf. Seitlich und am hinteren Ende befinden Büschel aus spitzen Pfeilhaaren, die bei Berührung abbrechen und in die Atemluft gelangen können. Bei empfindlichen Menschen und Allergikern kann die Berührung bzw. das Einatmen dieser Härchen zu starken allergischen Reaktionen führen. Insbesondere bei massenartigem Auftreten ist daher Vorsicht geboten.
von André Karwath aka Aka [CC BY-SA 2.5 ], vom Wikimedia Commons, Größe verändert.
Der Wollkrautblütenkäfer tritt als Kulturfolger fast überall in der Nähe des Menschen auf. Außerhalb von Gebäuden findet man ihn in Nestern von Kleinsäugern, Vögeln oder anderen Insekten. Das liegt vor allem daran, dass er sich von kreatin- und chitinhaltigen Materialien ernährt wie Federn, toten Insekten oder tierischen Abfällen. Was in der Natur daher sehr hilfreich für das Ökosystem ist, kann in Gebäuden wiederum zu großen Schäden führen.
Schadpotential
In Gebäuden tritt der Museumskäfer meist in der Nähe einer Nahrungsquelle auf. Da er bzw. seine Larven sich von Federn, Fellen, Pelzen und sonstigen tierischen und pflanzlichen Materialien ernähren, finden sie sich häufig in Kleiderschränken oder Lagerräumen. Seinen Namen hat der Museumskäfer aufgrund der Schäden, die er an präparierten Insekten oder Ausstellungsstücken mit tierischen Bestandteilen hinterlässt. Damit hinterlässt er nicht nur materielle, sondern auch historische Schäden.
Der Käfer selber ernährt sich hingegen ausschließlich von Blütenpollen bzw. Nektar und richtet keine Schäden mehr an. Dennoch sollten besagte Materialien gründlich untersucht werden, wenn Wollkrautblütenkäfer in Gebäuden auftreten.
Bekämpfung des Wollkrautblütenkäfers
Eine professionelle Bekämpfung wird in der Regel im gewerblichen Rahmen oder bei einem massenartigen Auftreten notwendig. Dabei müssen zuerst die Befallsquellen ermitteln und beseitigt werden. Ein Insektizideinsatz mit Aerosolen oder Spritzmitteln ist erst im zweiten Schritt sinnvoll. Je nach Material können einzelne Gegenstände entweder über mehrere Stunden auf 55°C erwärmt oder auf -18°C abgekühlt werden, um sämtliche Entwicklungsstadien abzutöten. Zur Prävention eignet sich simples Mottenpapier.
Bildnachweise
Titelbild: von Olaf Leillinger [CC BY-SA 2.5 ], vom Wikimedia Commons, Größe verändert.