Wespen, Bienen und Hornissen – Wie unterscheiden sie sich?
Bienen und Wespen werden häufig verwechselt, obwohl sie sich deutliche in Aussehen und Verhalten voneinander unterscheiden. Große Wespen oder Bienen werden im Volksmund schnell auch mal als Hornissen bezeichnet, die deutlich gefährlicher sein sollen. Aber stimmt das wirklich?
Wir erklären euch, wie ihr die Insekten voneinander unterscheiden könnt und räumen mit dem Mythos der tödlichen Hornissen auf.
Äußerliche Unterschiede Bienen, Wespen, Hornissen
Bienen und Wespen sind sich nur auf den ersten Blick etwas ähnlich. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass sie deutliche Merkmale aufweisen, an denen sie auch für Laien, einfach zu unterscheiden sind.
Die deutlichsten und einfachsten Merkmale zur Unterscheidung sind schwarz-gelben Streifen und die Behaarung. Während Wespen die auffällige Färbung auf dem kahlen Hinterleib tragen, ist die Biene eher unauffällig bräunlich gefärbt und erkennbar behaart. Auch am Hinterleib selber lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Wer mit den Farben mal durcheinander kommt, muss einfach nur an die sogenannte „Wespentaille“ denken. Der aus der Mode bekannte Begriff stammt nicht von ungefähr. Bei den Wespen ist die Verbindung zwischen Kopf und Hinterleib extrem schmal, was die Bedeutung des Begriffs gut widerspiegelt. Die Biene hingegen ist deutlich massiger und weist dieses Merkmal nicht auf.
Hornissen sind in Aussehen und Form den Wespen recht ähnlich. Allerdings stimmt hier die Meinung des Volksmundes, dass Hornissen größer sind. Während Bienen und Wespen ca. 10-15mm groß werden, kann eine Hornisse bis zu 35mm erreichen. Sie können daher tatsächlich als eine Art „Riesenwespe“ bezeichnet werden. Doch das macht sie nicht automatischer gefährlicher als ihre Artgenossen.
Sind Hornissen gefährlicher als Bienen oder Wespen?
Kurz gesagt: Nein, Hornissen sind nicht gefährlicher! Aufgrund ihrer Größe wirken sie zwar oft gefährlich, doch es ist sogar eher das Gegenteil der Fall. Bienen und Hornissen sind gegenüber Menschen wenig aggressiv. Wespen neigen schon eher dazu, was aber daher kommt, dass sie dem Menschen oft so nahe kommen, dass sie sich von ihnen belästigt fühlen und sie vertreiben wollen. Versucht man sie zu verscheuchen, wehren sich die Insekten und können zustechen. Das wiederum gilt auch für Bienen und Hornissen.
Gefahren und Risiken für Menschen
Eine ernsthafte Gefahr geht von Bienen, Wespen und Hornissen in der Regel nicht aus. Die Stiche können zwar starke Schmerzen verursachen, legt man sich jedoch nicht gerade mit einem ganzen Schwarm an, sind Stiche nur für Allergiker eine Bedrohung. Allergische Menschen reagieren oftmals mit einem anaphylaktische Schock auf Stiche, der zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann. Zeigen sich erste Symptome, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Nutzwert für den Menschen
Dass Bienen mit ihrem Honig einen großen Nutzen für den Menschen haben, dürfte allseits bekannt sein. Neben der Bestäubung von Pflanzen durch Blütenpollen, erledigen aber auch Wespen und Hornissen eine wichtige Aufgabe. Sie fressen eine Vielzahl von anderen Insekten, die sonst der Natur und uns Menschen zur Last fallen würden.
Wespen-, Hornissen- oder Bienennester entfernen
Grundsätzlich ist zu bedenken, dass sowohl Hornissen und Bienen, als auch einige Wespenarten unter Naturschutz stehen und daher nicht ohne weiteres bekämpft werden dürfen. Zur Umsiedlung oder Bekämpfung eines Nestes muss eine sogenannte Bedrohungssituation eintreten. Dazu zählt unter anderem, wenn sich ein Schwarm in oder an ihrem Haus eingenistet hat.
Bei einem Nest im oder am Haus, handelt es sich in den meisten Fällen um Wespen oder Hornissen. Bienen hingegen bevorzugen geschützte Orte in Bäumen oder unter der Erde.
Egal ob Wespennest, Hornissennest oder auch Bienennest, die Bekämpfung bzw. Umsiedlung sollte immer dem Profi überlassen werden. Häufig wird mit frei erhältlichen Mitteln geworben, die die Insekten betäuben und eine eigenständige Umsiedlung ermöglichen. Von diesen Mitteln raten wir dringend ab! Zum einen können sie Stoffe enthalten, die nicht nur für die Insekten giftig sind, sondern auch für Mitmenschen und Haustiere, zum anderen hält sich immer eine große Anzahl der Tiere im Nest auf, die das Gift nicht erreicht. Wird das Nest bewegt oder zerstört, schwärmen sie aus und greifen an. Auch wenn einzelne Stiche ungefährlich sind, können mehrere ernstzunehmende Folgen haben.