Mehlkäfer und Mehlwürmer bekämpfen
Mehlkäfer gehören zur Familie der Schwarzkäfer. Sie kennzeichnen sich durch eine dunkelbraune bis schwarze Färbung, einen lang gestreckten Körper und deutliche Flügeldecken mit Längsrillen. Ausgewachsene Käfer erreichen eine Länge zwischen 12 und 18 mm.
Die Larven, auch bekannt als Mehlwürmer sind gelblich gefärbt, drahtwurmartig und bis zu 32 mm lang. Am letzten Hinterleibsglied befinden sich zwei nach oben gerichtete Dornen.
By Mnolf (Photo taken in Rum, Tirol, Austria) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC BY-SA 2.0 ], via Wikimedia Commons Größe verändert

Schadpotential von Mehlkäfern
Aufgrund ihrer Größe und auffälligen Farbe werden Käfer und Larven in der Regel frühzeitig entdeckt. Ihr Schadpotential wird daher als relativ gering eingeschätzt. Bleiben sie jedoch unentdeckt, können Fraßschäden an Lebensmitteln entstehen. Darüber hinaus können befallene Lebensmittel mit Krankheitserregern wie Bakterien, aber auch dem Zwergbandwurm kontaminiert sein. Mehlkäfer und Larven bevorzugen stärkehaltige Nahrung wie Getreide, Mehl, Backwaren, sowie andere Substanzen pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Sie benötigen warme Bereiche mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, weshalb sie häufig in Bäckereien, Lebensmittel und Futtermittellagern, in der Tierhaltung, aber auch in Wohnungen auftreten können. Ein Befall kann sowohl durch mangelnde Hygiene, einfliegende Käfer oder passiv durch eine Einschleppung entstehen.
Bekämpfung in privaten Haushalten
In privaten Haushalten ist in der Regel letzteres der Fall. Entdeckt man die Käfer oder Larven im Haus, sollten sämtliche Lebensmittel gründlich auf Hinweise untersucht werden. Besteht der Verdacht auf kontaminierte Produkte, sollten diese unbedingt entsorgt werden. Dabei ist es wichtig sie nicht im Hausmüll zu entsorgen, sondern außerhalb des Hauses. Ansonsten verpuppen sich die Larven im Müll und entwickeln sich dort zu den Käfern, wodurch ein erneuter Befall entstehen kann. Des Weiteren können Pheromonfallen aufgestellt werden, um zum einen den Befall gezielt zu bekämpfen und zum anderen das Ausmaß einzuschätzen und zu überwachen. Generell ist nach der Entsorgung eine gründliche Reinigung und Desinfektion empfehlenswert.
Gewerbliche Bekämpfung von Mehlkäfern
Im gewerblichen Rahmen sind professionelle Maßnahmen zur Bekämpfung zwingend notwendig. Sind Lagerräume o.ä. befallen, müssen feuchte Lebensmittel, Getreide- und Futterreste restlos entfernt werden. Befallene Vorräte werden mit Phosphorwasserstoff, Kohlenstoffdioxid oder Stickstoff behandelt, um Käfer und Larven restlos abzutöten.
Vor einer Neueinlagerung sind Lager und Lagerbehältnisse gründlich zu säubern und professionell zu desinfizieren. Empfehlenswert ist des Weiteren eine Insektizidbehandlung der Leerräume. Nach der Bekämpfung sollten regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden. Das gilt insbesondere für Transportsysteme in Mühlen, Bäckereien oder Futtermischanlagen.
Bildnachweise
Mehlkäfer: Muséum de Toulouse [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons